5UND20 – Die Übersetzungen
10. Dezember 2020
Herzlichen Glückwunsch Karlstorbahnhof zum 25. Jubiläum! Ein wunderbarer Ort mit einer tollen und warmen Atmosphäre, einem großartigen Publikum und netten Menschen, die hinter der Bühne dafür arbeiten, dass die Musiker*innen sich willkommen fühlen. Ich genieße es wirklich, meine Musik auf dieser Bühne zu spielen. Teilt weiterhin gute Kunst und gebt neuen jungen Talenten die Bühne, die Welt entwickelt sich immer weiter und ihr werdet das auch.
Die norwegische Jazzsängerin Silje Nergaard sorgt im Karlstorbahnhof seit gut 20 Jahren immer wieder für ausverkaufte Abende und glückliche Besucher*innen.
Von allen Veranstaltungsorten, die seit meiner Ankunft in Heidelberg 1980 geöffnet (und geschlossen) haben, hat der Karlstorbahnhof sich als essentieller Teil der Heidelberger Musikszene etabliert. Während er meistens mit Dingen wie Enjoy Jazz oder einem konstanten Durchlauf von inspirierenden Indie Bands auf Tour assoziiert wird, liegt mein Herz besonders an einer anderen Rolle, die der Karlstorbahnhof für die lokale Musikszene spielt. Hier werden permanent junge Menschen in den Bereichen Bühnen-, Sound- und Lichttechnik ausgebildet, die der lokalen Musik- und Theaterszene eine bessere Präsentation ihrer Kunst ermöglichen. Dadurch ist der Karlstorbahnhof eine ausgezeichnete Plattform für unzählige Talente in den Bereichen Musik, Technik und Kulturprojekte.Mein erster Kontakt mit dem Team des Karlstorbahnhofs war 1996, als die Weihnachtsfeier in meinem Restaurant und Musikclub Gringos stattfand. Ich hatte das Gringos 1987 eröffnet und es war sehr aktiv als einer der wenigen Läden in Heidelberg für Bands mit eigenen Songs. Die Eröffnung des Karlstorbahnhofs stellte sich als großer Schub für die lokale Szene heraus. Vom unserem ersten Kennenlernen an stand für mich fest, dass eine ganz besondere Zutat im Spiel war: Das Team hatte schon damals eine echte Liebe für die Musik und waren bereit, Risiken einzugehen und ein herausforderndes Programm zu präsentieren, das nicht auf kommerziellen Interessen basierte. Meine persönlichen Highlights als Mitwirkender waren das Cosmic Campfire event mit Loon Saloon in den späten 90ern und die Gedenkfeier für den Heidelberger Autor Carlo Schäfer, bei der ich mit Oliver Kuka und Rolf Breyer spielte. Ein weiterer unvergesslicher Moment war eine Unterhaltung an der Bar mit Kurt Wagner von Lambchop nach deren atemberaubend schönen Konzert. Es gibt so viele Erinnerungen: Das TiKK-Theater wurde das Zuhause für ein weiteres Herzensprojekt, das Gaslight Cafe. Meiner Meinung nach ist es in unserer Region der Raum mit dem schönsten Klang. Oliver Kuka und ich haben es sehr genossen, mit Matthias Paul vom TiKK und dem talentierten jungen Karlstorbahnhof-Team zusammenzuarbeiten, die viel zum Erfolg der Show beigetragen haben. Es ist schwer vorstellbar, dass der Karlstorbahnhof bald nicht mehr am Rande der Altstadt liegt. Als Einwohner des schönen Rohrbachs begrüße ich den Umzug in die Südstadt aber von ganzem Herzen. Ich werde sicherlich die Räumlichkeiten des TiKK-Theaters vermissen, aber aufgrund des bisherigen Abschneidens habe ich keinen Zweifel daran, dass der neue Karlstorbahnhof genauso professionell, anspruchsvoll und einladend sein wird wie in den vergangenen 25 Jahren.
Der in Irland aufgewachsene Musiker Frank Pyne war der Betreiber der legendären Musikbar Gringos, seit 2013 ist er zusammen mit Oliver Kuka der Host bei der Musik-Kultur-Talkshow The Gaslight Cafe im TiKK.
Ich wünsche dem Karlstorbahnhof einen großartigen, glücklichen 25. Geburtstag. Ich kam mit dem Karlstorbahnhof 2017 zum ersten Mal in Berührung, als ich eingeladen wurde mit meiner Company Inter-Actions einen Abend für das 10. Queer Festival zu kreieren. Seitdem hatte ich das Privileg mit dem Team, den Künstler*innen, Partner*innen und Zuschauer*innen des Karlstorbahnhofs zusammenzuarbeiten und in Austausch zu kommen. Heute bin ich stolz dieses tolle Haus ein Zuhause, eine Familie und einen langfristigen Partner zu nennen. Ich bin so dankbar für die offenen Türen, Herzen und Köpfe, die Teil der Karlstorbahnhof-Mentalität sind. Ich habe mich immer im Einklang gefühlt mit der Philosophie des Karlstorbahnhofs – die Heidelberger*innen und Heidelbergs Kulturszene an die Spitze all seiner Aktivitäten zu stellen. Ich teile diese Werte innerhalb meiner eigenen Company und in meiner künstlerischen Arbeit. Darum fühle ich mich verbunden auf dieser gemeinsamen Reise in Richtung einer leuchtenden Zukunft für das kulturelle Leben Heidelbergs. Die Zukunft sieht vielversprechend aus! Ein neues Haus bringt neue Chancen, neue Ideen, neue Projekte, neue Verbindungen, neue Gemeinschaften, neue Perspektiven, neue Wünsche und neue Träume – auf all das freue ich mich. Mein eigener Wunsch für den neuen Karlstorbahnhof in Zusammenarbeit mit Inter-Actions und der lokalen Tanzszene ist es, auf das Teilen von Wissen und Erfahrungen zu bauen. Ich glaube, zusammen können wir eine lebendige Tanzgemeinschaft von Künstler*innen und Zuschauer*innen versammeln und Heidelberg wirklich dazu bringen, sein Potential als eine Stadt für den Tanz zu erfüllen. Alles Gute zum Geburtstag!
Der Choreograph Edan Gorlicki lebt und arbeitet in Heidelberg. Mit seinem Ensemble InterActions entwickelte er das Outreach-Programm Building Actions und tourt weltweit.