Amaaaaaaaazing
5UND20 Perspektiven
12. Dezember 2020
Hey Y’all!
25 Jahre Karlstorbahnhof! Wie wir in Amerika sagen – amaaaaaaaazing, aber das ist es wirklich. Viele Kulturräume haben nicht die Möglichkeit, so lange zu bestehen wie dieser. Obwohl ich erst seit etwa fünf Jahren dabei bin, kann ich ehrlich sagen, dass mir in den letzten Jahren im Karlstorbahnhof einige meiner unvergesslichsten Erlebnisse meines Lebens geschenkt wurden. Es ist ein Ort, wo man sich wohlfühlt, unabhängig von Herkunft, Rasse, Religion, Geschlecht, sexueller Orientierung oder Alter.
Ich arbeite im Karlstorbahnhof hinter der Bar als Barkeeperin. Jeder Barjob würde mir die Gelegenheit geben, verschiedene Leute kennenzulernen, aber im Karlstor trifft dies besonders zu. Vom gesamten Karlstorbahnhofteam bis zu den Gästen und einer Vielzahl an Veranstaltungen durfte ich Menschen verschiedener Herkunft kennenlernen und treffen. Egal ob als Mitarbeiterin, Teil des Publikums, Veranstalterin oder einer der Künstler*innen, alle haben bleibende Eindrücke hinterlassen. Mit einer offenen Atmosphäre bietet der Karlstorbahnhof die Möglichkeit voneinander zu lernen. Das ist der Charme des Karlstorbahnhofs und sobald man durch die Türen kommt, erlebt man ihn.
Um überhaupt durch die Türen zu kommen, muss man davon erfahren. Damit das für mehr Leute ermöglicht wird, setze ich mich für die häufigere Verwendung von Englisch in der Kommunikation mit der Öffentlichkeit ein. 2019 hatte ich die Möglichkeit, bei den vom Eine- Welt-Zentrum organisierten Afrikatagen mitzuwirken. Viele der Veranstaltungen haben mir sehr gut gefallen, allerdings hatte ich das Gefühl, dass das afrikanische Publikum unterrepräsentiert war. Obwohl die Publikumszahlen durch viele Dinge beeinflusst werden, nehme ich an, dass mit zusätzlichen Informationen auf Englisch mehr Menschen erreicht werden können. Das ist die Zukunft, die ich mir für den Karlstorbahnhof wünsche, dass er als ein kultureller Hotspot des Austausches weiter wächst, der die Gemeinschaft engagiert, informiert und interessiert hält! In diesem Sinne herzlichen Dank an alle, die mitgeholfen haben, den Karlstorbahnhof zu einer Art zweiten Heimat zumachen.
Die Politikwissenschaftlerin Lisa Traoré kam als Studierende nach Heidelberg. Als Mitarbeiterin der Afrikatage und engagierte Barfrau ist sie dem Karlstorbahnhof eng verbunden.
Für unser Jubiläum haben wir Erinnerungen, Einblicke und Ausblicke gesammelt von Menschen, die dem Karlstorbahnhof verbunden sind. Alle Texte gibt es im Jubiläumsmagazin. Jetzt bestellen!