Fortschritte beim Thema Schallschutz
16. Januar 2025
Es geht voran: Die Stadtverwaltung, die Planer des Gebäudes und wir arbeiten aktuell gemeinsam an einer konstruktiven Lösung für die Schallbelastung in unserer Nachbarschaft. Bei einem Austausch hier vor Ort haben wir uns mit dem Konversionsausschuss des Gemeinderates auf das weitere Vorgehen verständigt. Bis zum Ende des ersten Quartals 2025, also bis Ende März, werden eine zusätzliche Schallisolierung für den Saal sowie eine ergänzende Befestigung der Dachziegel an Teilen des Gebäudes auf Nützlichkeit geprüft. Die Ergebnisse sollen anschließend in einem Treffen mit weiteren Expert*innen besprochen werden, zu dem auch Personen eingeladen werden sollen, die ähnliche Herausforderungen bereits gelöst haben. Bis dahin soll auch den Austausch zweier Rauch- und Wärmeabzugs-Klappen im Dach des Klubs im Obergeschoss abgeschlossen sein. Diese Maßnahme wurde bereits im Dezember vom Gemeinderat freigegeben.
Durch Austausch der RWA-Klappen soll der Schall, der aus dem Klub bei den Wohnhäusern in der Umgebung ankommt, auf ein zulässiges Maß reduziert werden. Sollte das gelingen, können wir dort ab April Clubkulturveranstaltungen dauerhaft ohne Einschränkungen durchführen. Bis es so weit ist, gibt es weiterhin eine temporäre Lösung: Bis zu zehn Mal pro Jahr können wir eine Ausnahmegenehmigung bei der Stadt Heidelberg beantragen, die es uns ermöglicht, Clubnächte ohne eine Herunterregulierung unserer Soundanlage zu veranstalten. Wird der Zeitplan eingehalten, können wir euch so bis die Klappen ausgetauscht sind ein abwechslungsreiches und uneingeschränktes Clubkulturprogramm bieten.
Die nun vereinbarten Schritte für den Saal zielen darauf ab, auch die Geräuschbelastung der Anwohner*innen durch den Konzertbetrieb zu reduzieren. Unter anderem bringen bestimmte Frequenzen hier die Fassade in Schwingung, was für einen sogenannten Sekundärschall sorgt, der als störend wahrgenommen wird. Teile unseres Livemusikprogramms verursachen zudem die gleichen Schallemissionen wie elektronische Clubmusik und können somit die gesetzlichen Schallschutzvorgaben nach 22 Uhr nicht dauerhaft erfüllen. Diese Veranstaltungen haben einen Anteil von rund 30 % am Gesamtpublikum unseres Saals und bilden damit einen zentralen wirtschaftlichen Faktor für den Karlstorbahnhof.
Hintergrund
Uns erreichen schon seit der Eröffnung unseres Veranstaltungsgebäudes in der Heidelberger Südstadt Lärmbeschwerden von Anwohner*innen. Leider wurde bald klar, dass auch Optimierungen in unseren Veranstaltungsabläufen und den Einstellungen unserer Soundanlage keine ausreichende Verbesserung brachten. Aus diesem Grund baten wir die Stadt Heidelberg als Eigentümerin des Gebäudes um Unterstützung. Zur Einschätzung der Situation wurde ein Gutachten zu den Schallemissionen in Auftrag gegeben, dessen Ergebnisse uns im August vorgestellt wurden. Die durchgeführten Messungen zeigen: Auch wenn wir in unserem Innenraum alle gesetzlichen Vorgaben einhalten, liegt der an den Gebäuden unserer direkten Nachbar*innen ankommende Schallpegel nachts über den gesetzlich erlaubten Werten. Dies gilt sowohl für den Klub als auch für den Saal. Um das ohne bauliche Veränderungen zu vermeiden, müsste unsere Soundanlage künstlich herunterreguliert werden. Die Folge wäre ein massiver Qualitätsverlust des Klangerlebnisses bei unseren Veranstaltungen. Durch die oben beschriebenen Maßnahmen kann das nun hoffentlich abgewendet werden.