Statement zu den Folgen des aktuellen Schallemissionsgutachtens für die Clubkultur im Karlstorbahnhof
12. September 2024
Worum es geht
Uns erreichen schon seit der Eröffnung unseres Veranstaltungsgebäudes in der Heidelberger Südstadt Lärmbeschwerden von Anwohner*innen zu unserem Clubkulturangebot. Leider wurde bald klar, dass auch Optimierungen in unseren Veranstaltungsabläufen und den Einstellungen unserer Soundanlage keine ausreichende Verbesserung brachten. Aus diesem Grund baten wir die Stadt Heidelberg als Eigentümerin des Gebäudes um Unterstützung. Zur Einschätzung der Situation wurde ein Gutachten zu den Schallemissionen in Auftrag gegeben, dessen Ergebnisse uns im August vorgestellt wurden. Die durchgeführten Messungen zeigen: Auch wenn wir in unserem Innenraum alle gesetzlichen Vorgaben einhalten, liegt der an den Gebäuden unserer direkten Nachbar*innen ankommende Schallpegel nachts über den gesetzlich erlaubten Werten. Um das zu vermeiden, müsste unsere Soundanlage künstlich herunterreguliert werden. Die Folge wäre ein massiver Qualitätsverlust des Klangerlebnisses bei unseren Veranstaltungen.
Was heißt das für die Clubkultur im Karlstorbahnhof?
Es wird vorerst weiterhin regelmäßig Clubveranstaltungen im Karlstorbahnhof geben. Dafür gibt es temporäre Lösungen: Bis zu zehn Mal pro Jahr können wir eine Ausnahmegenehmigung bei der Stadt Heidelberg beantragen. Bereits beantragt sind Genehmigungen für die DJ Conference am 27. September, die Halloween Party am 31. Oktober und die Silvesterparty am 31. Dezember. Weitere Veranstaltungen sind in Planung. Manche unserer Reihen wie der Indie Klub oder auch Die Ü sind im Klangerlebnis zudem nicht so stark durch eine Herunterregulierung unserer Soundanlage betroffen und können voraussichtlich ohne Ausnahmegenehmigung durchgeführt werden.
Wie geht es weiter?
Ein Club ist nur ein Club, wenn dort regelmäßig Clubnächte stattfinden. Mit zehn Ausnahmegenehmigungen pro Jahr ist das leider nicht machbar. Ohne eine dauerhafte Lösung droht eine Schließung des Clubs. Sowohl für Heidelberg als auch für den Karlstorbahnhof wäre das ein Debakel. Wir sind im Austausch mit Expertinnen im Bereich Clubkultur, um deren Expertise einzuholen. Zudem zählen wir darauf, dass die Stadt gründlich prüft, wo baulich nachjustiert werden kann. Geplant ist, im Herbst mit der Stadtverwaltung erste Zwischenergebnisse zu besprechen.