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Andreas Dorau
Die Nacht der drei Alben
Do 24.10.19 / 21:00 / Saal (Altstadt)
Schon recht früh erblühte Andreas Doraus Liebe zur Popmusik. Bereits im Kindesalter saß er in seinem Kinderzimmer mit einer Handvoll Singles – Sparks, T-Rex, Beatles und Tina Charles oder was auch immer in seiner Kindheit gerade so angesagt war – und hörte diese Platten stundenlang wieder und wieder.
Aber so sehr er auch „Sugar Baby Love“, „Yellow Submarine“ oder „Hot Love“ liebte, so störte den schon in jungen Jahren leicht exzentrischen Dorau der ganze Schmonzens vor dem Wesentlichen. Er fragte sich: Warum kommen die nicht gleich aus dem Quark? Also beispielsweise „ In the town where I was born…“ skippen und gleich mit „We all live in a yellow submarine“ loslegen? Langt doch auch. Ganz einfach. Schließlich schmeckte ihm auch die Wurst ohne Brot am besten.
Und bis heute hat es Andreas Dorau nicht so recht eingesehen: Wozu braucht man Strophen? Auf den berechtigten Einwand hin, dass er schließlich auf seinen zahlreichen Alben selber dauernd Strophen gesungen und geschrieben hat, entgegnet der Künstler: „Da haben mich die Plattenfirmen zu gezwungen!“ Zum Glück ist er jetzt bei Bureau B gelandet, einem Label welches dafür bekannt ist den Freigeistern auch mal die ganz lange Leine zu lassen.
Die Songs auf Doraus aktuellem Album „Das Wesentliche“ wirken durch das Weglassen interessanterweise umso opulenter. Und sie sind schön kurz. Genialer Schachzug, wenn man bedenkt, dass die Aufmerksamkeitsspanne durch Internet und so ja eher ab- als zunimmt. Eh genial, einfach alles was langweilt oder nervt weglassen. Ist im Leben schwierig, aber in Kunst geht es und man erzielt, wie durch vorliegendes Album eindrucksvoll bewiesen, tolle Ergebnisse.
Musikalisch ist „Das Wesentliche“, produziert zusammen mit Zwanie Jonson, eine Mischung aus Bubblegum, Dance, HI-RNG, Leftfield-Elektronik, Junkshop-Glam und Yacht-Rock. Freundinnen und Freunde wie die Marinas, Carsten Erobique Meyer und Gunther Buskies unterstützten Dorau bei dem gewagten Unterfangen die Musik vom unnötigen Ballast zu befreien. Nun kann man sich auch endlich in Heidelberg live davon überzeugen, wie gut es funktioniert hat.