Theaterstück von Roland Schimmelpfennig
„Wenn du nur noch 24 Stunden hättest – was würdest du dann tun?“ – Rudolf wird im Traum vor der Giraffe gewarnt und mit seinem drohenden Tod konfrontiert. Fritz verbrennt seine Kette, um Katja zu beeindrucken. Simona wird von einem Hund gebissen. Hans hat ein komisches Gefühl in seinem Kopf. Niemand bemerkt Bille. Und auf einer Baustelle wird ein alter Silberlöffel gefunden. Die Leben der Bewohner*innen der Greifswalder Straße sind enger verwoben, als es ihnen lieb ist. Und nach einer schicksalhaften Begegnung scheint plötzlich alles aus den Fugen zu geraten. Als würde ein Riss durch die Zeit gehen.
Wie bringt man etwas auf die Bühne, das nicht dorthin gehört? Roland Schimmelpfennigs „Auf der Greifswalder Straße“ wagt ebendas: dem Gewusel einer Großstadtstraße wird das Korsett einer Theaterhandlung aufgezwängt – das einfach nicht zu passen scheint. Die Theatergruppe „Die Zwiebacken“ verwandelt die Bühne im TiK in die namensgebende Straße, auf der sich für einen Tag surreale und fantastische Dinge abspielen.
Hintergrund
Schimmelpfennig (geboren 1967 in Göttingen) zählt zu den meistgespielten deutschen Theaterautoren der Gegenwart. „Auf der Greifswalder Straße“ schrieb er, nachdem er selbst mehrere Jahre auf ebendieser Straße in Berlin, Prenzlauer Berg, gewohnt hat. Alltägliche Beobachtungen, absurde Begegnungen und klassische Theaterformen verschmelzen zu einer Sozialstudie, in der alles von Bedeutung ist und nichts einen Sinn ergibt.
Die Zwiebacken
Das Laientheater „Die Zwiebacken“ besteht aus Schauspieler*innen aus der Rhein-Neckar-Region. Die Darsteller*innen spielten bereits in ihrer Studienzeit gemeinsam Theater. Das Besondere: eine Regie gibt es nicht, alle Entscheidungen werden von den Mitgliedern basisdemokratisch getroffen. Die gesamte Produktion liegt somit in der Hand der Darsteller*innen, von der Maske übers Bühnenbild hin zur Lichttechnik. Mitte 2023 führten die Zwiebacken erstmals im Karlstorbahnhof auf, damals Wolfgang Borcherts „Draußen vor der Tür“. „Auf der Greifswalder Straße“ ist die zweite Produktion der Gruppe.
„Die Zwiebacken“ sind Mitglied im Freien Theaterverein Heidelberg e.V.
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In der Aufführung wird Haze und Pyro-Technik eingesetzt. Das Stück thematisiert u.a. körperliche, seelische oder sexualisierte Gewalt, Selbstverletzung, Essstörungen und Süchte (Alkohol, Drogen, Zwänge etc.), Bodyshaming, Blut und Tod. Der Besuch der Vorstellung erfolgt auf eigene Verantwortung.