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Karlstorbahnhof e.V.

Gemeinnütziges Kulturzentrum in Heidelberg

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Geteilte Erinnerungen. Wie kann eine plurale Erinnerungskultur aussehen?

Podiumsgespräch im Rahmen der Ausstellung Gegen das Vergessen

Do 06.05.21 / 19:00 /

Bild: Geteilte Erinnerungen. Wie kann eine plurale Erinnerungskultur aussehen?

Erinnerung und Aufarbeitung werden seit Jahrzehnten groß geschrieben in Deutschland. Die kritische Auseinandersetzung mit der Vergangenheit und dabei insbesondere die Aufarbeitung der Zeit des Nationalsozialismus sind fast eine Art Nationalheiligtum. Mit nicht geringem Stolz wird der deutsche Weg der Vergangenheitskonfrontation beim Aufbau einer besseren Zukunft als weltweit vorbildlich beschrieben. Doch seit einiger Zeit gerät das strahlende Selbstbild Deutschlands als Erinnerungsweltmeister zunehmend ins Wanken. Eine jahrzehntelange Tradition rechtsradikaler Anschläge, rechte Terrornetzwerke und der rasche Aufstieg der AFD lassen Zweifel aufkommen an der angeblichen Überwindung der völkischen Gesinnung. Die Fragen danach, wer hier eigentlich erinnert, an was und aus welcher Perspektive erinnert wird, werden immer lauter. Und diese Fragen beschränken sich nicht auf die Erinnerung an die Jahre 1933-45, sondern reichen weit darüber hinaus:  vom öffentlichen Umgang mit der Geschichte der DDR bis hin zur fehlenden Aufarbeitung der deutschen Kolonialvergangenheit, von der wiederholten Betitelung aktueller rechter Anschläge als Einzelfall bis hin zur anhaltenden Diskriminierung von Minderheiten wie Sinti und Roma oder LGBTTIQ*-Personen in historischen Debatten.

Wie also sieht gutes gemeinsames Erinnern in einer vielfältigen, postmigrantischen Gesellschaft aus? Wie können wir neue Zugänge und Formen finden, in denen unterschiedliche Erfahrungen und Geschichten berücksichtigt werden? Was muss sich in Deutschland verändern, damit das Bewusstsein für unsere Geschichte unsere Gegenwart und Zukunft positiv beeinflussen kann? Darüber sprechen im Rahmen der Ausstellung „Gegen das Vergessen“ in Heidelberg:

Dr. Alina Gromova, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Jüdischen Museum Berlin mit dem Schwerpunkt Migration und Diversität

Ülkü Süngün, Bildende Künstlerin und Aktivistin aus Stuttgart, die sich in ihrem Werk mit Erinnerung(politiken) insbesondere aus der Betroffenenperspektive beschäftigt

Prof. Dr. Karen Nolte, Institut für Geschichte und Ethik der Medizin, Universität Heidelberg

Luigi Toscano, Künstler Gegen das Vergessen, UNESCO-Botschafter „Artists for Peace“

Moderation: Dr. Antje Tschira 

Der Abend wird eröffnet mit einem Impulsvortrag von Prof. Dr. Frederek Musall, Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg.

Die Teilnahme ist kostenfrei, aus technischen Gründen ist vorab eine Anmeldung nötig unter: anmeldung@karlstorbahnhof.de