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Islam und Muslim*innen im Theater

Bilder, Darstellungen und Publikum - Podiumsdiskussion

So 27.11.22 / 16:00 / Zentrale

Bild: Islam und Muslim*innen im Theater

Mit Blick auf die ca. 5-6% Muslim*innen hierzulande lässt sich feststellen, dass diese auf deutschen Theaterbühnen nur selten als zugehöriger Teil der Gesellschaft vorkommen oder in historischen Stoffen meist in stereotyper Weise repräsentiert werden. Wir wollen das Theater als kritischen Reflexionsraum nutzen und die folgenden Fragen beleuchten: Wer wird im Theater wie repräsentiert? Welche Rollen werden Muslim*innen zugeschrieben? Wie können Theaterbühnen dazu beitragen, die plurale Gesellschaft und muslimisches Leben sichtbar zu machen? Gemeinsam mit unseren Gästen möchten wir auf die deutschsprachige Theaterlandschaft blicken und neue Ideen, Visionen sowie Forderungen formulieren.

Podiumsgäste
Micky Juković (Schauspieler)
Juković ist in Deutschland vor allem bekannt für die Darstellung von zahlreichen Bösewichten zum Beispiel auch im »Tatort«. Zuletzt war er dort im Oktober 2019 in »Angriff auf Wache 08« zu sehen. Juković arbeitete als Betriebswirt in einer Bank und machte nebenher seine Ausbildung zum Schauspieler. Er gewann im Sommer 2020 als erster deutschsprachiger Darsteller überhaupt einen Los Angeles Film Award sowie einen New Yorker Film Award. Ausgezeichnet wurde er als bester Nebendarsteller in dem Kinofilm »Als die Welle brach«.

Dr. Maryam Palizban (Theaterwissenschaftlerin)
Dr. Maryam Palizban, geboren 1981 in Iran, ist Theaterwissenschaftlerin, Autorin, Schauspielerin und Regisseurin. Promotion 2014 an der Freien Universität Berlin und Zentrum für Literatur- und Kulturforschung Berlin über »Figurationen des Märtyrers«, danach wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentrum für Literatur- und Kulturforschung (ZfL) im Projekt »Figurationen des Märtyrers in nahöstlicher und europäischer Literatur« (2012-2015) und Stipendiatin am Käte Hamburger Kolleg der Ruhr-Universität Bochum. Filmschauspielerin im Iran (u. a. Deep Breath, Cannes 2003, LANTOURI, Berlinale 2016, usw.), Veröffentlichungen von Essays zu Theater, Film und Kultur in Iran, Deutschland und Europa, sowie Anthologien mit eigenen Gedichten. Seit 2021 Gastwissenschaftlerin am Zentrum für Islamische Theologie der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster.

Ayşe Güvendiren (Theaterregisseurin)
Ayşe Güvendiren, geboren 1988 in Wien, studierte zunächst Jura an der Universität Augsburg sowie Theaterwissenschaft und Kunstgeschichte an der Ludwig-Maximilians-Universität in München, bevor sie 2017 ihr Studium der Theaterregie an der Otto Falckenberg Schule in München aufnahm. Ihre selbstentwickelten Arbeiten »gegen Sätze/ Gegensätze« sowie »Recht(s) – über das Verbrechen an Marwa El-Sherbini«, die während ihres Regiestudiums entstanden sind, wurden zum Theater- und Tanzfestival Rodeo 2020 eingeladen. Für ihre Diplominszenierung »R-Faktor. Das Unfassbare« wurde sie mit dem Preis des Körber Studio Junge Regie 2021 ausgezeichnet. In der Kritiker*innenumfrage der Saison 2020/2021 in Theater heute erhielt Güvendiren eine Nennung als »beste Nachwuchskünstlerin in der Kategorie Regie«.

Leyla Jagiella (Kulturanthropologin)
Leyla Jagiella ist Ethnologin und Religionswissenschaftlerin. An den Universitäten Marburg, Bayreuth und Tübingen lehrte sie zu Fragen von Heterodoxie und Orthodoxie im Islam, Religiöser Vielfalt in Südasien, Südostasien und Osteuropa, sowie zu kulturellen Hybriditäten und Transferprozessen. Sie forschte in Pakistan, Indien und Indonesien. Sie ist darüber hinaus aktives Mitglied des Liberal-Islamischen Bundes e.V. und freiberufliche Fachreferentin für Fragen von Sexualität und Gender im Islam. 2021 erschien ihr Buch »Among the Eunuchs. A Muslim Transgender Journey« im Hurst Verlag. Sie ist als Projektleiterin der Jüdisch-Muslimischen Kulturtage bei Muslimischen Akademie Heidelberg i.G. tätig.

Mit einem Videobeitrag von
Dr. Nora Haakh (Kulturwissenschaftlerin und Theatermacherin)
Dr. phil. Nora Haakh ist Kulturwissenschaftlerin, Theatermacherin, und (Visual) Performerin. Sie studierte Islamwissenschaft, Politik und Geschichte. Während des Studiums assistierte sie bei Produktionen wie »Dritte Generation«, »Schwarze Jungfrauen« und »Verrücktes Blut«, und arbeitete als Produktionsleiterin im Nordirak. Zwischen 2012 und 2015 war sie als Dramaturgin am Ballhaus Naunynstraße tätig, seitdem frei im Bereich Sprech- und Tanztheater, Film, Performance. Ihr erstes Buch »Muslimierte Körper auf der Bühne« erschien 2021, ihre Dissertation »Layla und Majnun in der Contact Zone. Übertragungen aus dem Arabischen ins Deutsche im zeitgenössischen Theater« wurde 2021 mit dem Augsburger Wissenschaftspreis für Interkulturelle Studien ausgezeichnet.

Die Veranstaltung ist kostenlos. 
Um Anmeldung wird gebeten bis zum 25.11.2022 unter anmeldung@teilseiend.de

Eine Kooperation des Muslimischen Akademie Heidelberg i.G. und dem Nationaltheater Mannheim. 

Gefördert im Programm 360° – Fonds für Kulturen der neuen Stadtgesellschaft der Kulturstiftung des Bundes sowie von der Bundeszentrale für politische Bildung.

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