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Kim de l’Horizon Abgesagt
Lesung aus „Blutbuch“
Mo 06.03.23 / 20:00 / Zentrale
Die Lesung entfällt leider aus gesundheitlichen Gründen.
„Blutbuch“ ist eine Lektüre, die an der Körperwahrnehmung und an den eigenen Gewissheiten rüttelt. Kim de l’Horizon wurde 2022 mit dem Deutschen Buchpreis und dem Schweizer Buchpreis sowie dem Literaturpreis der Jürgen Ponto-Stiftung ausgezeichnet.
Der Roman ist ein stilistisch und formal einzigartiger Befreiungsakt von den Dingen, die wir ungefragt weitertragen: Geschlechter, Traumata, Klassenzugehörigkeiten. Kim de l’Horizon macht sich auf die Suche nach anderen Arten von Wissen und Überlieferung, Erzählen und Ichwerdung, unterspült dabei die linearen Formen der Familienerzählung und nähert sich einer flüssigen und strömenden Art des Schreibens, die nicht festlegt, sondern öffnet.
Die Erzählfigur in „Blutbuch“ identifiziert sich weder als Mann noch als Frau. Aufgewachsen in einem schäbigen Schweizer Vorort, lebt sie mittlerweile in Zürich, ist den engen Strukturen der Herkunft entkommen und fühlt sich im nonbinären Körper und in der eigenen Sexualität wohl. Doch dann erkrankt die Großmutter an Demenz, und das Ich beginnt, sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen: Warum sind da nur bruchstückhafte Erinnerungen an die eigene Kindheit? Wieso vermag sich die Großmutter kaum von ihrer früh verstorbenen Schwester abzugrenzen? Und was geschah mit der Großtante, die als junge Frau verschwand? Die Erzählfigur stemmt sich gegen die Schweigekultur der Mütter und forscht nach der nicht tradierten weiblichen Blutslinie.
Grusswort: Bürgermeisterin Stefanie Jansen (Dezernentin für Soziales, Bildung, Familie und Chancengleichheit)
Veranstaltet in Kooperation mit dem Amt für Chancengleichheit der Stadt Heidelberg.
Das komplette Programm und alle Infos zum Queer Festival Heidelberg gibt es unter www.queer-festival.de
Foto: Anne Morgenstern