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Maciej Obara Quartet
Enjoy Jazz
Sa 09.11.19 / 21:00 / Saal (Altstadt)
Man könnte Krysztof Komeda als den Heiligen Geist des polnischen Jazz betrachten, Tomasz Stańko als den Vater – und dann gibt es viele Söhne, die in der Tradition und Schuld beider Großmeister stehen, mittlerweile aber über deren langen Schatten hinauswachsen. Der 1980 geborene Saxophonist Maciej Obara gehört dazu. Auf dem Album „Unloved“ seines seit 2012 bestehenden Quartetts gibt es ein Stück von Komeda – der Rest sind Eigenkompositionen. Seit 2008 war Obara Teil des New Balladyna Quartets von Stańko, der ihn gefördert, sein „kraftvolles, reifes, tiefes, schönes“ Spiel bewundert hat. Es sollte noch knapp zehn Jahre dauern bis zum ECM-Debüt als Leader.
„Unloved“ erschien 2017, und man hört an dieser Platte im besten Sinne die Wegstrecke, die Obara zurückgelegt und die zu diesem lyrischen, eigenen, freien Ton geführt hat. Er hat Erfahrungen in verschiedenen Bands gesammelt, mit Szenegrößen wie Nasheet Waits oder Ralph Alessi gearbeitet. Man hört an „Unloved“ auch, dass ihn ein langes Zusammenspiel mit Dominik Wania, Ole Morten Vågan und Gard Nilssen verbindet – es ist eine Vertrautheit in dieser Musik, eine Offenheit, die es erlaubt, den Bewegungen der einzelnen Musiker blind zu folgen. Obara spricht davon, dass seine Stücke „Umrisse“ seien, die erst in der Improvisation ausgemalt würden, verschiedenste Schattierungen und Stimmungen annehmen. Der Geist der Altvorderen schwebt noch darin. Aber zugleich ist da das reine Jetzt.
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