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Karlstorbahnhof e.V.

Gemeinnütziges Kulturzentrum in Heidelberg

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Mommy

Cinéma québécois – Filme im Rahmen der Französischen Woche

Sa 23.10.21 / 21:00 / Saal (Altstadt)

Bild: Mommy

„Mommy“ ist der fünfte Langfilm des 32-Jährigen Quebecers Xavier Dolan, dessen Blitzkarriere 2009 mit „Ich habe meine Mutter getötet“ begonnen hat. „Mommy“ knüpft an den Erstling an, indem er einen Mutter-Sohn-Konflikt ins Zentrum stellt. Gleichzeitig ist dieser Film, der bei den Filmfest spielen von Cannes den Preis der Jury gewonnen hat, viel komplexer, bunter und sinnlicher. Dianes 15-jähriger Sohn Steve hat ADHS und regelmäßige aggressive Anfälle. Steve und seine Mutter bindet eine innige Liebe, die aber oft auch in Abwehr und Kontrollverlust umschlägt. Nach und nach bringt Dianes Nachbarin Kyla für eine Weile Leichtigkeit in das Leben der beiden zurück. „Mommy“ ist Dolans gefühlintensivster Film, wozu nicht zuletzt eine strahlkräftige Farbgestaltung, ein quadratisches Filmformat und ein fulminanter Soundrack beitragen, der von Vivaldi bis zu Andrea Bocelli, Céline Dion und Lana Del Rey reicht.

Mit einer Einführung von Dr. Daniel Winkler.

Das Cinéma québequois ist hierzulande abseits cinephil-frankophiler Kreise immer noch eine terre inconnue. Das soll sich ändern: Genutzt wird die Tatsache, dass Kanada in diesem Jahr Gastland der Buchmesse ist, zu einer Tour d’horizon durch 50 Jahre Filmschaffen herausragender Regisseure und Regisseurinnen des frankokanadischen Kinos. Während der Französischen Woche wird ein Programm von großer thematischer und stilistischer Bandbreite mit sieben Filmen von vier Regisseuren und drei Regisseurinnen aus Quebec gezeigt. Den Anfang macht Denys Arcands bewegender Klassiker „Jésus de Montréal“, 1989 für den Oscar nominiert, ein wunderbarer Theaterfilm, in dem der Hauptdarsteller immer mehr in seiner Rolle aufgeht, bis sich seine Mission auf unerwartete Art erfüllt. Ein Filmwunder voll pointierter Gesellschafts- und Kirchenkritiker, das in über 30 Jahren keinen deutschen Verleih gefunden hat. Es folgt Claude Jutras „Mon oncle Antoine“, ein Porträt des Dorflebens im Quebec der 1940er Jahre von 1971, das bis heute als einer der besten kanadischen Filme gilt. Dem schließen sich fünf aktuelle Filme an: „Antigone“ (2019), die vielbeachtete Sophokles-Adaption von Sophie Deraspes, berührend „Gabrielle“ (2013) von Louise Archambault, eine erfrischend unaufgeregt erzählte Geschichte über die Liebe zweier behinderter Menschen mit großer Leidenschaft für Musik. Weiter geht es mit „Maelström“ (2020) von Denis Villeneuve, ein Film voller Fabulierlust und wundersamer Einfälle, erzählt von einem Karpfen. Als Abschluss folgen schließlich „Mommy“ (2014) vom immer noch jungen Quebecer Regiestar Xavier Dolan, ein Feuerwerk an Emotionen rund um eine Mutter-Sohn-Beziehung, und die Literaturverfilmung „Kuessipan“ (2019) von Myriam Verreault, eine Ode an die Freundschaft zweier First Nation-Mädchen, nach Vorlage der einzigen indigenen frankophonen Autorin Naomi Fontaine.

Die Veranstaltung ist Teil von Kanadas Kulturprogramm als Ehrengast der Frankfurter Buchmesse 2021 und wird unterstützt von der Botschaft von Kanada und der Vertretung der Regierung von Québec in Berlin.

Alle Daten Tickets und Informationen zum Cinéma québécois unter www.karlstorkino.de. Wir empfehlen, den Onlineticket-Verkauf zu nutzen.

Veranstalter: Deutsch Französischer Kulturkeis e.V., Medienforum Heidelberg e.V. und Romanisches Seminar der Universität Heidelberg.

Für den Veranstaltungsbesuch gelten die Bestimmungen der Coronaverordnung des Landes Baden-Württemberg. Die gültigen Regelungen sind von verschiedenen Faktoren abhängig. Deshalb bitte vor dem Veranstaltungsbesuch unsere tagesaktuelle Informationsseite besuchen: www.karlstorbahnhof.de/covid-19