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Queeres Wohnen im Alter
Podiumsdiskussion
So 22.05.22 / 19:00 / Saal (Altstadt)
Laut dem AWO Bundesverband e.V. leben in Deutschland rund eine Million über 65-Jährige, die sich als Lesben, Schwule, Bisexuelle, trans*, inter* und queere Menschen (LSBTIQ+) identifizieren. So vielfältig und unterschiedlich diese Menschen und ihre Lebensgeschichten auch sind, was viele von ihnen verbindet, ist die gemeinsame biographische Erfahrung von Ablehnung, Ausgrenzung, Diskriminierung, Denunziation und teilweise auch von Gewalt und Strafverfolgung aufgrund ihrer sexuellen Lebensweisen oder geschlechtlichen Identitäten. Im Alter sind queere Menschen aus dieser Generation aufgrund geringerer familiärer Unterstützung bzw. höherer Kinderlosigkeit stärker auf professionelle Einrichtungen angewiesen. Gleichzeitig ziehen sie sich nach allgemeiner Einschätzung aus Wissenschaft und Praxis z.B. in Pflegeheimen zunehmend zurück oder bleiben gar als queere Menschen unsichtbar, da die eigene Identität aus Angst vor erneuter Zurückweisung nicht selten verborgen gehalten wird. Bedürfnisse und Raumansprüche vieler diskriminierter Gruppen werden weitgehend ignoriert. Dies mag auch daran liegen, dass Raumansprüche und Wohnbedürfnisse insbesondere sexueller und geschlechtlicher Minderheiten noch nicht ausreichend in der öffentlichen Debatte angekommen sind.
Wer kümmert sich um queere Senior*innen? Geht es im Alter zurück «into the closet»? Wird auf die Bedarfe queerer Menschen in der Pflegeausbildung eingegangen? Müssen Wohnungen für queere Menschen anders geplant werden als für Menschen, die heteronormativen Erwartungen entsprechen? Können queere Wohnkonzepte die Akzeptanz von Menschen mit unterschiedlichen geschlechtlichen und sexuellen Identitäten weiter fördern? Wie lässt sich sexuelle und kulturelle Vielfalt gemeinschaftlich bis ins hohe Alter leben?
Diesen Fragen möchte die Veranstaltung sowohl mit einem Blick auf die Bundesebene als auch in die Rhein-Neckar-Region nachgehen. Das Podium soll in Heidelberg einen ersten Austausch zum Thema queere Wohnkonzepte im Alter ermöglichen. Einen Einblick bieten in laufende Projekte, zur Artikulation von Bedürfnissen anregen und Interesse für Projekte in der Zukunft wecken.
Begrüßung: Stefanie Jansen
Bürgermeisterin für das Dezernat Soziales, Bildung, Familie und Chancengleichheit der Stadt Heidelberg
Moderation: Ina Rosenthal
Gründerin und Geschäftsführerin der PINKDOT gGmbH, Vorstand im LesbenRing, Berlin
Auf dem Podium:
Gośka Soluch
Dipl.-Sozialwissenschaftlerin, Dozent*in für Diversität und geschlechtersensible Bildung, Berlin
Dennis Ewert
Freier Architekt, Mannheim
Simon Lang
Qualitätssiegel „Lebensort Vielfalt“, Schwulenberatung Berlin
Jutta Scholz
Gruppe Queere Vielfalt im Alter, Heidelberg
Panajotis Neuert
Pflege im Quadrat, Mannheim
Derek Cofie-Nunoo
Diplom-Gerontologe, Akademie für Gesundheitsberufe, Heidelberg
Eine Veranstaltung des Queer Festival Heidelberg in Kooperation mit dem Amt für Chancengleichheit der Stadt Heidelberg und PLUS Rhein-Neckar e.V.
Das vollständige Programm des Queer Festivals gibt es hier.
Bitte vor dem Veranstaltungsbesuch unsere Covid-19 Informationsseite besuchen, dort stehen tagesaktuell die in unserem Haus geltenden Corona-Regelungen: www.karlstorbahnhof.de/covid-19
Der Rhein-Neckar-Kreis bietet fast täglich Impf-Aktionen an wechselnden Orten an, wo es kostenlos und ohne Termin Beratung und Impfungen gibt. Mehr Infos dazu hier: https://www.rhein-neckar-kreis.de/start/landratsamt/impfaktionen.html