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Zwei Jahre und ein paar Tage
Nach Halle, nach Hanau: Erinnern, aber Weitermachen!
Di 22.02.22 / 19:00 / Saal (Altstadt)
Am 09. Oktober 2019 versuchte ein rechtsextremistisch motivierter Täter, in die Synagoge in Halle einzudringen und die dort zu Jom Kippur versammelten Gläubigen zu ermorden. Da ihm dies nicht gelang, erschoss er eine Passantin sowie einen Gast eines Döner-Imbisses auf offener Straße. Knapp vier Monate später, am 19. Februar 2020, wurden in und um eine Shishabar in Hanau neun Menschen bei einem rechtsterroristischen, rassistischen und antiziganistischen Anschlag ermordet und sechs weitere Personen verletzt.
Bei den Anschlägen in Halle und Hanau spielten die rechtsextremen und menschenverachtenden Überzeugungen der Täter eine entscheidende Rolle. Diese richteten sich gegen Menschen, die als migrantisch, jüdisch oder muslimisch gelesen werden und reihen sich ein in eine jahrzehntelange Geschichte rechtsextremer Angriffe in Deutschland.
Diese Attentate sind ein Appell an unsere Gesellschaft, die Bekämpfung von Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus stärker in den Fokus zu rücken. Welche Konsequenzen ziehen wir aus diesen Angriffen? Welche Verantwortung tragen wir im Kampf gegen Menschenfeindlichkeit? Und wie können wir unser Gedenken an die Opfer mit Widerstand gegen Hassgewalt verbinden? In einem Podiumsgespräch moderiert von Ülkü Süngün gehen die Bildungsinitiative Ferhat Unvar, Zehra Tuzkaya, Yalçın Tekinoğlu, Esther Dischereit, Harpreet Cholia diesen Fragen nach.
Eröffnet wird der Abend mit einem Grußwort von Bürgermeisterin Stefanie Jansen, Dezernentin für Soziales, Bildung, Familie und Chancengleichheit der Stadt Heidelberg
Musikalisch begleitet wird die Veranstaltung durch ENGIN. Inspiriert von der vibrierenden Metropole Istanbul und aufgewachsen in der badischen Provinz verbindet der 28-jährige Wahl-Mannheimer Indie-Rock mit traditionell türkischen Elementen. Mit jedem Song zeigen er und seine Band, dass türkische Musik auch abseits von Urban ihren festen Platz in der deutschen Musiklandschaft verdient. ENGIN schaut hin. Und zwar schmerzhaft genau und kritisch, mit einem lakonischen Augenzwinkern. Ein deutsch-türkischer Blick auf die Welt und das Selbst.
Die Veranstaltung findet live statt, wird aber auch Online übertragen. Einfach hier zuschauen:
Auf dem Podium:
- Die Bildungsinitiative Ferhat Unvar
- Zehra Tuzkaya, Aktivistin des Heidelberger Bündnisses Erinnern.Verändern.
- Yalçın Tekinoğlu, Heidelberger Rechtsanwalt des deutschen, europäischen und internationalen Rechts sowie Strafverteidiger für Opfer von Diskriminierung und Hassgewalt
- Mollie Sharfman, Überlebende und Zeugin des Anschlags in Halle
- Esther Dischereit, Autorin, u. a. des Buchs „Hab keine Angst, erzähl alles! Das Attentat von Halle und die Stimmen der Überlebenden“
- Dr. Harpreet Cholia, Forscherin, Beraterin sowie Autorin des Buchs „Unentbehrlich. Solidarität mit Betroffenen rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt“
- Moderiert von Ülkü Süngün, bildende Künstlerin am Institut für Künstlerische Migrationsforschung und Moderatorin
- Begrüßung durch Bürgermeisterin Stefanie Jansen, Dezernentin für Soziales, Bildung, Familie und Chancengleichheit der Stadt Heidelberg
- Als Liveact zu Gast: ENGIN
„Zwei Jahre und ein paar Tage“ wird veranstaltet von der Muslimischen Akademie Heidelberg i. G. und dem Nationaltheater Mannheim in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg, dem Karlstorbahnhof, dem Kompetenznetz Plurales Heidelberg, dem Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma, dem Bündnis Erinnern.Verändern. sowie dem Amt für Chancengleichheit der Stadt Heidelberg.
Bereits am 15. Februar findet in der Veranstaltungsreihe „Das Haymatministerium“ die Online-Podiumsdiskussion „Zwei Jahre und ein paar Tage – nach Halle, nach Hanau: Verbünden!“ statt. Auf Einladung des Nationaltheater Mannheim diskutieren Saba-Nur Cheema (Politologin, Antirassismus-Trainerin und Beraterin des Bundesinnenministeriums zum Thema Muslimfeindlichkeit), Prof. Dr. Meron Mendel (Professor für transnationale Soziale Arbeit und Direktor der Bildungsstätte Anne Frank) und Dr. Max Czollek (Mitglied des Lyrikkollektivs G13 und Mitherausgeber des Magazins Jalta – Positionen zur jüdischen Gegenwart) über neue und starke Bündnisse gegen Rassismus und Antisemitismus sowie Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen diesen beiden Diskriminierungsformen. Der Zoom-Link wird wenige Tage vor der Veranstaltung auf der Webseite des Nationaltheaters Mannheim veröffentlicht.
Bitte besuchen Sie vor dem Veranstaltungsbesuch unsere tagesaktuelle Informationsseite, um sich über die in unserem Haus geltenden Corona-Regelungen zu informieren: www.karlstorbahnhof.de/covid-19
Der Rhein-Neckar-Kreis bietet fast täglich Impf-Aktionen an wechselnden Orten an, wo es kostenlos und ohne Termin Beratung und Impfungen gibt. Mehr Infos dazu hier: https://www.rhein-neckar-kreis.de/start/landratsamt/impfaktionen.html