Glas UND Beton – Der neue Klub
Im dritten Beitrag zu unserem Blog berichtet Tobias Breier von seinem ersten Besuch in unserem neuen Club, der wie bisher im ersten Stock untergebracht ist und eine fantastische Aussicht über die Südstadt bieten wird.
24. Mai 2021
Ich bin Tobias und arbeite seit 2013 in der PR-Abteilung des Karlstorbahnhofs, im Rahmen dieser Tätigkeit habe ich mich von Anfang an mit der Erweiterung des Hauses beschäftigt. Aus dem zunächst geplanten Umbau ist mittlerweile ein Umzug in die Südstadt geworden, nächstes Jahr soll es endlich losgehen. Die Clubkultur war für mich so etwas wie die Eintrittskarte ins Arbeitsleben, denn als DJ und Mitinitiator von Veranstaltungsreihen habe ich meine ersten Erfahrungen in dieser Branche gemacht.
Die Zukunft der Clubkultur im neuen Karlstorbahnhof war keineswegs immer sicher, von verschiedenen Seiten wurde der Club bei Planspielen in irgendwelche Ecken und Keller verbannt oder sogar ganz in Frage gestellt. Für mich stand immer fest: Der neue Club gehört nach oben in den ersten Stock und braucht Fenster, denn die Aussicht beim Tanzen ist die ganz große Besonderheit im alten KlubK. Die akustisch nicht unproblematische Rundumverglasung lassen wir aus Kostengründen im alten Haus, aber für ein wirklich stattliches Panoramafenster Richtung Sonnenaufgang hat das Budget gereicht. Im Moment sind da noch Holzbretter zu sehen, aber ich werde mich hier noch mal mit einer Fotostrecke melden, wenn das Glas drin ist.
Angesichts der andauernden Pandemie und ihrer möglicherweise langfristigen Auswirkungen auf das Lebensgefühl und die Freizeitgestaltung vieler Menschen muss sich erst noch zeigen, wann die Clubkultur in ihrer bekannten Form wieder in Gang kommen wird oder ob sie ganz anders sein wird. Unser neuer Club wird natürlich trotzdem fertig gebaut, und das ist auch gut so. Denn wir brauchen auf jeden Fall neben dem Theater noch einen zweiten kleineren, gemütlichen Raum für Veranstaltungen, die sich im Saal verlieren würden. Und wenn dieser Raum dann durch seine Architektur an unsere gemeinsamen Erinnerungen von Clubkultur anknüpft, dann haben wir schon viel erreicht.
Ich laufe also mit gemischten Gefühlen die zukünftige Tanzfläche ab, nachdem ich zum ersten Mal die Treppen zu unserem neuen Club erklommen habe. Einerseits ist die Vorfreude gedämpft, da sich der Gedanke an eine volle Tanzfläche gerade noch so fern und seltsam anfühlt. Andererseits ist der neue Karlstorbahnhof hier plötzlich zum ersten Mal körperlich zu spüren, bisher wurde ja vor allem abgerissen und entkernt, sodass bisher kaum neue bauliche Strukturen entstanden waren. Ich kann es kaum abwarten, dass man durch das große Fenster auf das neu entstehende Stadtviertel und die dahinter liegenden Berge schauen kann. Dann werde ich einen Akku-Lautsprecher mitbringen und ein bisschen Musik hören.