Kunst UND Gemeinschaft
In ihrem Beitrag zu unserem Umzugsblog erklärt Community Arts-Leiterin Sarah Ungan, was Community Arts eigentlich bedeutet und warum jetzt der perfekte Zeitpunkt ist, damit zu starten.
31. August 2022
Hi, ich bin Sarah und seit April leite ich im Karlstorbahnhof die neue Programmsäule Community Arts. In den ersten Wochen und Monaten habe ich vor allem versucht, Kontakte zu knüpfen und mich auszutauschen mit Menschen in Heidelberg, Künstler*innen, anderen Institutionen und Initiativen. Der Kern von Community Arts, also Gemeinschaftskunst, ist ja schließlich die Gemeinschaft.
Mit der Eröffnung des neuen Karlstorbahnhofs kommt jetzt der Start in die Umsetzung. Erste Pflänzchen der gemeinsamen Arbeit werden ab dem Eröffnungswochenende zu sehen sein. Zum Beispiel eine Fotoausstellung auf dem Marlene-Dietrich Platz, ein Tanzparcours durch das neue Haus und eine Projektion an der Gebäudefassade. Das alles entsteht in den Wochen vor der Eröffnung in Zusammenarbeit zwischen professionellen Künstler*innen und Menschen hier aus der Stadt. Ich hoffe sehr, dass dabei alle einen Eindruck davon bekommen können, was Community Arts ist und dass es Lust darauf macht, selbst kreativ zu werden und mitzumachen.
Ab November wird es immer wieder Angebote geben, an denen alle teilnehmen können, die Lust dazu haben. Menschen, die Kunst leben und darin arbeiten, geben dabei ihr Wissen weiter und man kann selbst mitbeeinflussen, wie sich die Projekte entwickeln. Man bekommt also die Instrumente in die Hand und kann selbst gestalten. Außerdem geht es auch darum, Leute kennenzulernen, die vielleicht einen ganz anderen Hintergrund haben als man selbst oder einer anderen Generation angehören und gemeinsam etwas zu schaffen.
Was mich sehr begeistert ist, dass es in Heidelberg schon eine Menge Angebote und Ideen gibt, mit denen wir in Austausch treten und zusammenarbeiten können. Momentan kooperieren wir zum Beispiel mit dem Tanzkollektiv InterActions, die regelmäßig selbst Workshops und Projekte anbieten, an denen alle Menschen teilnehmen können, egal, ob sie Tanzerfahrung haben oder nicht. Da lohnt sich auf jeden Fall ein regelmäßiger Blick auf die Webseite, um alles mitzubekommen. Ein zweiter Partner ist der Kalamari Klub, der unter anderem schon seit Jahren tolle Workshops für analoge Fotografie anbietet. Und dann gibt es im Karlstorbahnhof ja mit Shared Reading auch schon ein großes Netzwerk von Menschen, die ehrenamtlich in der ganzen Region dazu einladen, gemeinsam Literatur zu lesen und darüber in Austausch zu kommen.
Der Umzug des Karlstorbahnhofs ist auch innerhalb des Hauses ein perfekter Startpunkt, um Community Arts fest in unseren Strukturen zu verwurzeln. Es entsteht mehr Raum für neue Ideen und wir müssen alle größer denken – nicht nur bezüglich der Saalgröße, sondern auch unsere Inhalte betreffend. Wir haben das großartige offene Foyer, den KlubK, der auch tagsüber genutzt werden kann, Seminarräume für Formate, die mehr Ruhe brauchen, und natürlich den Marlene-Dietrich-Platz direkt vor der Tür, der mit Leben gefüllt werden will. Die Räume im neuen Haus sind viel offener gestaltet als im alten Karlstorbahnhof und ich hoffe, dass das auch nochmal mehr Berührungspunkte für unser Team schafft. Wenn der Umzug und all die damit zusammenhängende Organisation einmal hinter uns liegen, kommt die Zeit anzukommen und gemeinsam zu entdecken und auszuprobieren. Darauf freue ich mich am meisten.
*Aktuelle Infos und Updates zu den Community Arts Projekten gibt es unter Community Arts HD (@communityarts.hd) • Instagram-Fotos und -Videos