Modernisierung UND Kreativität
Im siebten Beitrag zu unserem Blog erklärt unser Veranstaltungstechniker Christoph Hack, welche Chancen und Herausforderungen der Umzug für seine Abteilung bietet
26. Oktober 2021
Moin! Ich bin Christoph und mache gerade meinen Meister in Veranstaltungstechnik. Beim Karlstorbahnhof arbeite ich insgesamt seit sieben Jahren, als Azubi habe ich angefangen. Nach der Ausbildung musste ich noch mal raus und was anderes sehen. Ich habe dann eineinhalb Jahre für eine Firma gearbeitet, die Festinstallationen für Medien und Konferenztechnik gemacht hat. Da habe ich natürlich noch mal andere Erfahrungen gemacht, was jetzt im Hinblick auf den Umzug extrem wichtig ist.
Denn wie ihr euch sicher vorstellen könnt, wird am neuen Standort auch eine Menge neue Technik installiert. In den letzten Jahren gab es im Karlstorbahnhof einen riesigen Investitionsstau, denn viele Modernisierungen wurden auf „nach dem Umzug“ verschoben. Das betrifft natürlich besonders den Bereich Veranstaltungstechnik, denn da hat sich in den letzten Jahren eine Menge getan. Einerseits ist das auch irgendwie schade, denn ich bastle gerne und es war auch für die Azubis immer eine gute Erfahrung, alte Geräte aufzuschrauben und selbst zu reparieren. Andererseits ist es natürlich in der Ausbildung besonders wichtig, dass man den aktuellen Stand kennenlernt und dann fit ist für große Tourproduktionen oder Festivals.
Manche Verbesserungen werden für alle zu sehen sein, wie zum Beispiel die fahrbare Bühne im Saal. Andere Dinge bleiben eher im Hintergrund, haben aber für unsere Arbeitsabläufe eine entscheidende Bedeutung. Zum Beispiel, dass das ganze Haus ebenerdig beziehungsweise barrierefrei ist. Das ist nicht nur für Menschen mit Behinderungen eine gute Nachricht, sondern auch für unser Team. Am alten Standort müssen wir nämlich das Equipment aus irgendwelchen Lagerräumen im Keller teilweise über Wendeltreppen hochtragen. Am neuen Standort rollen wir die Sachen aus dem Techniklager direkt hinter der Bühne über eine Rampe dorthin, wo sie gebraucht werden.
Besonders freue ich mich aber auf die neue Lichtstellanlage und die energiesparenden LED-Leuchten. Das ist ein echter Quantensprung im Vergleich zu den Klettereien auf Leitern, um knallheiße Scheinwerfer mit bloßen Händen auszurichten. Und obwohl unsere alte Tonanlage immer noch wirklich gut klingt, ist sie inzwischen wirklich in die Jahre gekommen. Deshalb bin ich mir sicher, dass wir mit einer modernen Anlage im neuen Raum wirklich auch eine klangliche Verbesserung erzielen können. Zumal der neue Saal akustisch maßgeschneidert ist, da wird nichts mehr scheppern oder seltsam resonieren. Auch wenn der alte Karlstorbahnhof uns sehr ans Herz gewachsen ist, hatte der ganze Innenbau letztlich einen provisorischen Charakter.
Insofern ist der Umzug für uns wirklich auch technisch ein ganz neues Kapitel. Bisher wurde improvisiert, gebastelt, geschuftet und getrickst, um aus den gegebenen Möglichkeiten alles rauszuholen. In der Südstadt werden wir perfekte Bedingungen vorfinden und die Herausforderung wird es sein, einerseits die neuen Möglichkeiten auszunutzen und andererseits unsere Kreativität mitzunehmen.